Echtzeit Überwachung

Windenergieanlagen wurden jahrelang über Telefon/Modemverbindungen an die Fernüberwachung angeschlossen. Dabei wird nur im Bedarfsfall eine Verbindung zum Windpark aufgebaut.
In der Regel wird die Verbindung durch die Turbine nur im Fehlerfall genutzt und zusätzlich durch die Betriebsführungssoftware zu regelmäßigen Tageszeiten. Im Normalfall liegen der Betriebsführung nur Daten über den Betrieb in der Vergangenheit vor, typischerweise vom Vortag. 
Nur wenn der Parkrechner im Windpark einen Fehler erkennt und eine entsprechende Meldung versendet (als Fax oder E-Mail), erhält der Betriebsführer den aktuellen Zustand im Windpark. Ansonsten regelt sich der Park im "Blindflug" selbst. Hierbei treten immer wieder folgende Probleme auf:

  • instabile Datenverbindungen führen zum verspäteten Versand der Fehlermeldungen 
  • kurze, sich summierende Anlagen-Ausfälle werden nicht erkannt
  • "abgestürzte" Parkrechner verhindern den Versand von Fehlermeldungen, infolgedessen werden Stillstände nicht erkannt
  • keine Redundanz

Modernere Windparks werden meist mit einer zeitgemäßen Datenverbindung (DSL, GPRS, ...) an ein Überwachungssystem angeschlossen. Dadurch können permanent Betriebsdaten an die Betriebsführung und die Serviceanbieter gesendet werden und aktuelle Anlagezustände wie Produktion, Wind und Fehlerstatus angezeigt werden. So können ausgefallene Datenverbindungen und untypisches Verhalten der Anlagen im Park während des Betriebes erkannt werden. Hersteller stellen Programme zur Visualisierung des Windparks zur Verfügung. Diese können meist nur einzelne Parks, bzw. nur Anlagen des Herstellers anzeigen.

Wir haben festgestellt, dass wir als Betriebsführer deutlich schneller reagieren können, wenn wir aktuelle Daten der WEAn haben. 
Dadurch erkennen wir Störungen eher und erkennen auch solche, die nicht automatische Fehlermeldungen auslösen. Aus diesem Grund versuchen wir von möglichst allen, der von uns überwachten Windenergieanlagen, aktuelle Daten zu erhalten. Diese Daten werden auf einem "Leitstand" in unserem Betriebsführungsprogramm dargestellt. Das überwachende Personal kann dadurch auf ungewöhnliche Betriebszustände reagieren und Ausfälle der Anlagen oder der Kommunikation schnell erkennen.

Ältere Windparks rüsten wir – wenn möglich und wirtschaftlich – mit zusätzlicher Technik aus. Zum bisherigen Anschluss, über die Telefonverbindungen kommt ein neuer Meldeweg über DSL oder Datenfunk zum Einsatz. Dadurch erreichen wir eine Redundanz in der Verbindung und können den Park auch beim Ausfall einer Verbindung noch erreichen und den Betrieb der Windkraftanlagen sicherstellen.